Werdegang eines Poppels

Kopf, Haare, Augen, Rumpf, Arme, Hände, Finger, Beine, Füsse und Zehen werden einzeln aus Wachs geformt und dann zusammengefügt.
Dabei geben Neigung des Kopfs, Länge und Stellung der Extremitäten, Breite der Schultern und Bauchumfang dem einzelnen Poppel seine Persönlichkeit.
Bis zum Giessen müssen die Kerlchen oft mehrere Monate ausharren. Diese Zeit verbringen sie in kühler und meist dunkler Umgebung, da sich ihre Stellung sonst stark verändern kann. Der Transport in die Giesserei erfolgt deshalb auch in einer Kühltasche.

In der „Fonderia“ beginnt für die Jungs erneut eine lange Wartezeit in Kälte und Dunkelheit. Schliesslich kommt der grosse Augenblick: Die Poppels kehren ans Licht zurück und erhalten als erstes einen Entlüftungskanal und mehrere Gusskanäle aus Wachs. Danach erfolgt die Ummantelung der Figuren mit einer speziellen keramischen Masse.
Nun wird im heissen Ofen das Wachs ausgeschmolzen. Der dadurch entstehende Hohlraum wird mit glühendheisser flüssiger Bronze (ca. 1000° C) ausgegossen. Wegen des dicken Wansts und der feinen Haare, Finger und Zehen stellt dieser Vorgang an den Kunstgiesser hohe Anforderungen.
Haben die nun schwergewichtigen Poppels diese Metamorphose überstanden, werden sie aus dem Keramikmantel gepellt, überarbeitet und schliesslich patiniert.

Dann endlich beginnt der Weg in die grosse weite Welt.

Fruehling